Die Renten steigen auch im kommenden Jahr wieder – doch wie viel genau landet mehr auf dem Konto? Wir zeigen euch, welche Erhöhung für 2026 zu erwarten ist und was das konkret für euren Geldbeutel bedeutet. Rentenerhöhung 2026 – mit so viel Geld können Rentner planen.
Jedes Jahr im Frühsommer ist es so weit: Die gesetzlichen Renten werden angepasst. Auch für 2026 zeichnet sich eine Rentenerhöhung ab, die vielen von euch zugutekommen dürfte. Doch die Höhe der Anpassung hängt von verschiedenen Faktoren ab – von der Lohnentwicklung über die Wirtschaftslage bis zur Zahl der Beitragszahler:innen.
In diesem Artikel erfahrt ihr, mit welchen Beträgen ihr rechnen könnt, welche Unterschiede zwischen Ost und West noch eine Rolle spielen und was die Erhöhung für die finanzielle Sicherheit in eurem Alltag bedeutet.
Hintergrund zur Rentenerhöhung 2026
Die jährliche Rentenanpassung ist im Sozialgesetzbuch verankert und orientiert sich hauptsächlich an der Entwicklung der Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer:innen. Wenn die Einkommen steigen, steigen in der Regel auch die Renten – allerdings mit einer gewissen Verzögerung. Die Bundesregierung legt die genaue Höhe der Anpassung üblicherweise im Frühjahr fest, basierend auf aktuellen Wirtschaftsdaten und Prognosen.
Für die Berechnung der Rentenerhöhung 2026 sind vor allem die Lohnentwicklungen des Jahres 2025 entscheidend. Außerdem fließen Faktoren wie die Veränderung der Zahl der Beitragszahler:innen und der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor mit ein, der das Verhältnis von Beitragszahler:innen zu Rentner:innen berücksichtigt. Die Rentenversicherung muss dabei einen Ausgleich zwischen angemessenen Rentensteigerungen und der langfristigen Finanzierbarkeit des Systems finden.
Was ihr über die Rentenerhöhung 2026 wissen müsst
Schauen wir uns nun genauer an, was für 2026 voraussichtlich zu erwarten ist und wie sich die Erhöhung auf verschiedene Rentenarten und Regionen auswirkt.
Prognostizierte Höhe der Rentenerhöhung 2026
Basierend auf den derzeitigen Wirtschaftsprognosen und der Lohnentwicklung rechnen Expert:innen für Juli 2026 mit einer Rentenerhöhung von etwa 3,37 Prozent. Diese Zahl ist eine Schätzung aus dem Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung vom November 2024. Die endgültige Anpassung wird im Frühjahr 2026 festgelegt, sobald alle relevanten Daten vorliegen. Im Vergleich zu den Vorjahren wäre dies eine moderate Steigerung – nach der Erhöhung von 3,74 Prozent im Jahr 2025.
Bei einer angenommenen Erhöhung von 3,37 Prozent würde eine monatliche Rente von 1.500 Euro um rund 51 Euro steigen. Wer 2.000 Euro Rente bezieht, könnte mit einem Plus von etwa 67 Euro rechnen. Das klingt zunächst überschaubar, summiert sich aber über das Jahr auf immerhin 612 bis 804 Euro zusätzlich.
Einheitlicher Rentenwert seit Juli 2024
Seit Juli 2024 gilt in ganz Deutschland ein einheitlicher aktueller Rentenwert. Nach mehr als 30 Jahren seit der Wiedervereinigung wurde damit ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die Rentenerhöhung 2026 wird somit überall im Bundesgebiet gleich ausfallen – unabhängig davon, ob ihr in Bayern oder Brandenburg wohnt.
Diese Angleichung war ein wichtiger Schritt für mehr Rentengerechtigkeit. Früher mussten ostdeutsche Rentner:innen oft mit niedrigeren Bezügen auskommen, obwohl ihre Kaufkraft teilweise ähnlich war. Die schrittweise Anpassung, die 2018 begann, ist seit Mitte 2024 vollständig abgeschlossen. Ab Januar 2025 entfällt auch die Hochwertung der Verdienste im Osten – die bis dahin erworbenen hochgewerteten Entgeltpunkte bleiben aber erhalten.
Auswirkungen auf verschiedene Rentenarten
Die Erhöhung betrifft nicht nur die Altersrenten, sondern auch andere Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung:
- Erwerbsminderungsrenten werden im gleichen Umfang angepasst wie die Altersrenten
- Hinterbliebenenrenten (Witwen- und Waisenrenten) steigen ebenfalls entsprechend
- Auch die Zurechnungszeiten bei Erwerbsminderungsrenten werden berücksichtigt
- Betriebsrenten können sich indirekt durch die Anpassung der Bezugsgröße verändern
Wichtig zu wissen ist, dass private Rentenversicherungen und Riester-Renten von der gesetzlichen Anpassung nicht automatisch betroffen sind. Hier gelten die jeweiligen Vertragsbedingungen.
Was von der Erhöhung übrig bleibt
Leider kommt nicht die gesamte Rentenerhöhung bei euch an. Verschiedene Abzüge schmälern den Betrag:
| Abzugsart | Durchschnittlicher Anteil | Bemerkung |
|---|---|---|
| Krankenversicherung | ca. 7,3 % plus Zusatzbeitrag | Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes (14,6 %) plus kassenindividueller Zusatzbeitrag (durchschnittlich 2,5–2,9 %) |
| Pflegeversicherung | 3,6–4,2 % | 3,6 % Grundbeitrag; Kinderlose ab 23 Jahren zahlen 4,2 %; Eltern mit mehreren Kindern unter 25 Jahren können Abschläge erhalten |
| Steuern | individuell | Abhängig vom Renteneintritt und Gesamteinkommen |
Bei einer Bruttoerhöhung von 50 Euro können durchschnittlich etwa 5–7 Euro für Kranken- und Pflegeversicherung abgehen. Hinzu kommen möglicherweise Steuern, falls ihr über dem Grundfreibetrag liegt. Netto bleiben dann oft 40–45 Euro übrig – immer noch eine spürbare Verbesserung, aber eben nicht der volle Betrag.
Finanzielle Tipps für die Rentenerhöhung 2026
Mit der Aussicht auf eine Rentenerhöhung könnt ihr eure finanzielle Situation für 2026 besser einschätzen. Hier ein paar praktische Hinweise:
- Erstens solltet ihr bedenken, dass die Erhöhung voraussichtlich zum 1. Juli 2026 wirksam wird. Plant also nicht schon für Januar mit dem zusätzlichen Geld. Zweitens lohnt es sich, die gestiegenen Lebenshaltungskosten im Blick zu behalten. Prüft, ob die Rentenerhöhung die Inflation ausgleicht oder ob ihr dennoch Einschränkungen hinnehmen müsst.
- Falls ihr knapp über der Grundsicherungsgrenze liegt, könnte die Erhöhung dazu führen, dass ihr Ansprüche verliert. Lasst euch in diesem Fall bei einer Sozialberatungsstelle beraten. Umgekehrt können manche von euch durch die Erhöhung erstmals über den Freibetrag für die Grundsicherung kommen und dadurch bessergestellt sein.
- Denkt auch daran, dass eine höhere Rente zu einer höheren Steuerlast führen kann. Der Grundfreibetrag soll 2026 bei 12.348 Euro für Alleinstehende liegen. Wenn ihr bisher knapp unter dem steuerpflichtigen Bereich gelegen habt, könnte sich das ändern. Eine Beratung beim Lohnsteuerhilfeverein oder Steuerberater kann hier Klarheit schaffen.
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Fazit zur Rentenerhöhung 2026
Die Rentenerhöhung 2026 wird nach aktueller Prognose rund 3,37 Prozent betragen und damit vielen von euch eine spürbare finanzielle Verbesserung bringen. Auch wenn verschiedene Abzüge die Netto-Erhöhung schmälern, bleibt unterm Strich mehr Geld zum Leben übrig. Die bundesweit einheitliche Anpassung sorgt zudem für mehr Gerechtigkeit zwischen Ost und West. Plant vorausschauend mit dem zusätzlichen Betrag und berücksichtigt dabei auch steuerliche Aspekte sowie die allgemeine Preisentwicklung.
Häufig gestellte Fragen zur Rentenerhöhung 2026
Wann wird die Rentenerhöhung 2026 ausgezahlt?
Die Rentenerhöhung tritt voraussichtlich am 1. Juli 2026 in Kraft. Die erste erhöhte Rente erhaltet ihr dann Ende Juli oder Anfang August 2026, je nach eurem üblichen Zahlungstermin.
Gilt die Erhöhung auch für Erwerbsminderungsrenten?
Ja, alle Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden im gleichen Prozentsatz angepasst. Das betrifft sowohl volle als auch teilweise Erwerbsminderungsrenten gleichermaßen.
Muss ich die Rentenerhöhung versteuern?
Das hängt von eurer individuellen Situation ab. Die Erhöhung unterliegt den gleichen steuerlichen Regelungen wie eure bisherige Rente. Ob tatsächlich Steuern anfallen, richtet sich nach eurem Gesamteinkommen und dem Grundfreibetrag.
Wie berechnet sich meine persönliche Rentenerhöhung?
Multipliziert eure aktuelle Bruttorente mit dem Erhöhungsprozentsatz. Bei 3,37 Prozent und einer Rente von 1.500 Euro wären das 1.500 × 0,0337 = 50,55 Euro. Die genauen Berechnungsgrundlagen findet ihr auf den Seiten der Deutschen Rentenversicherung.
Werden auch Betriebsrenten automatisch erhöht?
Nein, Betriebsrenten unterliegen anderen Regelungen. Hier gibt es meist eine Anpassungsprüfung alle drei Jahre, aber keine automatische Kopplung an die gesetzliche Rentenerhöhung. Die konkreten Bedingungen stehen in eurem Versorgungsvertrag.
Hinweis: Trotz sorgfältiger Recherche garantieren wir nicht die Richtigkeit der Angaben.
Artikelbild: Unsplash / Roman Wimmers; Keywords: Rentenerhöhung 2026